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Mandolinenclub Roisdorf

Nachwuchs für den „Mandolinen-Club Roisdorf“, 1924

Der Roisdorfer Musikverein wurde am 02.05.1923 unter dem Namen Mandolinen-Club Roisdorf gegründet und hatte sich die Pflege der Zupfmusik zum Ziel gesetzt.
Bereits im Herbst des Gründungsjahres stellte sich der Verein der Öffentlichkeit mit einem kleinen Konzert vor.

Das erste große Konzert im Dezember 1924 war bereits ein schöner Erfolg für das junge Orchester. In der folgenden Zeit wurden die Konzerte des Mandolinen-Clubs zu einem festen Bestandteil des Roisdorfer Veranstaltungskalenders. Aber auch andere Veranstaltungen gesellschaftlicher Art oder Operettenaufführungen waren sehr beliebt.

Der 2. Weltkrieg, in dem auch der musikalische Leiter, Josef Heister, sein Leben lassen musste, unterbrach die Tätigkeit des Mandolinen-Clubs Roisdorf. Im Oktober 1945 fanden sich aber schon wieder 17 musikbegeisterte Mandolinenspieler und begannen erneut zu musizieren. Dennoch nahm das Interesse an der Zupfmusik weiter ab, und der Verein hatte besonders in den Jahren 1958/59 viel zu wenig Nachwuchs an aktiven Zupfmusikern.

Bei einer Konzertreise zum Rhein lernten die Mandolinenspieler aus Roisdorf eine bayerische Trachtenkapelle kennen, die zünftige Blasmusik intonierte und damit auch vor einem großen Publikum viel Erfolg hatte. "Was die können, müsste uns doch auch gelingen," war der Gedanke der Roisdorfer Mandolinenspieler. Und es blieb nicht nur bei einem Gedanken...

Musikfreunde Roisdorf

Nach einer ganztägigen Versammlung im November 1959 wurde beschlossen, künftig mit Pauken, Trompeten, Posaunen und Klarinetten zu musizieren. Damit wurde der Verein auch umgetauft und trägt seitdem den Namen Musikfreunde Roisdorf.

Der Verein hatte am Anfang große finanzielle Probleme. So musste zur Anschaffung der ersten Blasinstrumente sogar ein Kredit in Höhe von DM 3.000 aufgenommen werden. Dank zusätzlicher Spenden von Freunden des Vereins und finanzieller Opfer der Mitglieder konnten die finanziellen Schwierigkeiten jedoch relativ schnell behoben werden.
Aber auch musikalisch war die Umstellung auf die Blasmusik keine einfache Sache, denn sowohl Zupf- und Blasinstrumente als auch die dazugehörigen Noten waren sehr verschieden. Hinzu kommt, dass alle Musiker Laienspieler waren, was auch heute noch der Fall ist.
Bereits zum Heiligabend des gleichen Jahres zogen die Musikfreunde aber schon mit ihren Instrumenten durch den Ort und spielten Weihnachtsmelodien. Für den ersten offiziellen Auftritt bei einem Feuerwehrfest gab es dann sogar schon eine Gage von DM 30.-.

In der ersten Zeit waren die Übungsstunden sehr mühsam. Allmählich entwickelten sich die musikalischen Fertigkeit immer besser, und das Blasorchester vergrößerte sich ständig. Es fand allgemein Anerkennung und wurde gerne in Roisdorf und auch über dessen Ortsbereich hinaus für alle denkbaren Gelegenheiten in Anspruch genommen wird.

Das erste Oktoberfest

„Musi – Gaudi – Radi“, 1967

1962 wurde das erste Roisdorfer Oktoberfest durchgeführt. Das seitdem jährlich stattfindende Fest unter dem Motto "Musi, Gaudi und Radi" entwickelte sich schnell zu einem der geselligen Höhepunkte im Vorgebirge, wurde in vielen anderen Orten kopiert und ist seitdem nicht mehr aus dem Roisdorfer Veranstaltungskalender wegzudenken.

Vaterstädtischer Verein

1972 wurde eine besonders herzliche Freundschaft mit dem Vaterstädtischen Verein, zugleich der Ehrengarde, der Stadt Bonn geknüpft.

Neben vielen Auftritten im Bonner Karneval und bei regionalen Großveranstaltungen wie z.B. dem Kanzler-Sommerfest im Jahr 1982 blieben vor allem die gemeinsamen Konzertreisen und Auftritte in Salzburg, Berlin, Aachen, Kassel, Frankreich und London unvergesslich.

Bonner Stadtsoldaten

Nach der musikalischen Trennung vom Vaterstädtischen Verein, spielen die Musikfreunde als Stabsmusikzug für die Bonner Stadtsoldaten. Die Vorstände beider Vereine unterschrieben im August 2005 einen 3-Jahresvertrag und freuen sich auf eine gute und freundschaftliche Zusammenarbeit.
Der erste gemeinsame Auftritt fand am Sonntag, 2. Oktober 2005 anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Rheinbacher Stadtsoldaten statt:

Jubelfeste

1973 feierten die Musikfreunde Roisdorf erstmals ihr Jubiläum gemeinsam mit der St.Sebastianus -Schützenbruderschaft. Die Musikfreunde wurden 50, die Schützen 125, und Roisdorf erlebte ein grandioses Fest. An dem größten Festzug aller Zeiten nahmen 10 Musikvereinigungen und 20 Schützenbruderschaften teil. Besondere Attraktion des Festes war sicher der "Feurige Elias", eine "Straßenbahn", die von einem Mindelheimer Karnevalsverein zur Verfügung gestellt wurde.
Unter dem Motto "25 Jahre Blasmusik in Roisdorf" gab es 1984 ein weiteres großes Jubiläumsfest der Roisdorfer Musikfreunde.

Und schon 3 Jahre später wurde in Roisdorf erneut gefeiert. Anlässlich des 65-jährigen Jubiläums der Musikfreunde Roisdorf und des 140-jährigen Bestehens der Schützenbruderschaft Roisdorf veranstalteten die beiden Vereine 1987 das große Musik- und Bezirksschützenfest Vorgebirge in Roisdorf.
Im gleichen Jahr erlebte Roisdorf dann auch noch das 25. Oktoberfest.

Im Jahr 1997 gab es das nächste Jubiläum. Ebenso errang unser Vereinsmitglied Wilhelm Rech, der auch Mitglied bei den Schützen ist, als neuer Schützenkönig die Kaiserwürde.

Gruppenbild zum 150-jährigen Vereinsjubiläum der Schützen am 11. und 12. Juli 1998; 1. Kaiserpaar Wilhelm und Kethe Rech, Prinz Thomas Kentenich und Bürgerkönig Willi Schneider

Im folgenden Jahr wurde am 11. und 12. Juli 1998 das 75-jährige Vereinsjubiläum in einem großen Festzelt auf der Rathauswiese gefeiert.
Nach dem großen Erfolg des 75-jährigen Vereinsjubiläums feierte man erneut gemeinsam mit der Schützenbruderschaft Roisdorf die gleichzeitig ihr 150-jähriges Gründungsfest feiern konnten. Bei dieser gemeinsamen Jubiläumsfeier unter Beteiligung zahlreicher Schützen- und Musikvereine konnten die jahrzehntelangen freundschaftlichen Kontakte beider Roisdorfer Vereine eindrucksvoll unter Beweis gestellt und gebührend gefeiert werden.

Im Jahr 2008 stand das nächste Jubiläum beider Vereine an.

Bei einem Bezirksschützenfest im Jahr 2009 wurde dieses Ereignis dann wieder gemeinsam gefeiert.

Die Vorsitzenden der Musikfreunde, Heinz Rottmann und Schützen, Heinz Peter Schmidt begrüßten die zahlreichen Gäste.

Bei einem Bezirksschützenfest im Jahr 2009 wurde dieses Ereignis dann wieder gemeinsam gefeiert.

Vereinslokal

Das Vereinslokal der Musikfreunde war vom Gründungsjahr 1923 bis 1991 die Gaststätte Zur Wolfsburg in der Brunnenstraße in Roisdorf. Als im Jahre 1991 das Vereinsheim den Pächter wechselte, verloren die Musikfreunde bedauerlicherweise ihr vertrautes Probenheim und mussten die Vereinsarbeit in den folgenden Jahren in wechselnden Proberäumen fortführen, bis 1997 ein lang gehegter Traum wahr wurde: Dank der Großzügigkeit des Centralmarktes konnten sich die Musikfreunde 1997 auf dessen Gelände einen eigenen Proberaum bauen. In der Nähe der Gaststätte hatten sie damit wieder ein dauerhaftes Zuhause gefunden.

Vorsitzende

  • Leonhard Reiffert (1923-1925)
  • Hans Gratzfeld (1925-1950)
  • Friedel Engels (1950-1974)
  • Helmut Reuter (1974-1978)
  • Herbert Eich (1978-1991)
  • Hans-Werner Kremer (1991-2000)
  • Stefan Groß (2000-2001 )
  • Heinz Rottmann (2002-2011)
  • Heribert Rech (ab 2012)

Dirigenten

  • Josef Heister (1923-1939)
  • Heinrich Linden (1941- )
  • Willi Weber
  • Heinrich Faßbender
  • Helmut Reuter (1958 -1966)
  • Franz Hopfinger (1967-1978)
  • Paul Weiser (1978-1983)
  • Edgar Wehrle (1983-1993)
  • Heinz Vorzepf (1993-1996)
  • Günther Krieger (1996-1998)
  • Michael Schumacher (1998-2007 )
  • Stefan Klein ( 2008-2012 )
  • Slawomir Lackert seit 2013

Mit Franz Hopfinger, dem früheren Solotrompeter beim Stabsmusikkorps der Bundeswehr, bekamen die Musikfreunde Roisdorf erstmals einen Profimusiker zum Dirigenten. Der "lachende Musikant aus dem Böhmerwald" brachte das Blasorchester leistungsmäßig auf die so genannte Oberstufe, der letzten Sprosse vor der Kunststufe. Unter Franz Hopfinger wurde auch eine eigene Jugendabteilung gegründet, um allen Nachwuchssorgen zu begegnen. Leider verstarb der beliebte Dirigent allzu früh, fand aber in Paul Weiser einen guten Nachfolger.

Mit Edgar Wehrle trat wieder ein Mitglied des Stabsmusikkorps der Bundeswehr ans Dirigentenpult. Er war dort als 1. Tenorhornist tätig, und wurde später 1. Solo-Posaunist beim Theaterorchester der Stadt Hagen.

Seit 1998 führt Michael Schumacher, ebenfalls Mitglied des Stabsmusikcorps der Bundeswehr, die musikalische Regie bei den Musikfreunden. Michael ist nicht nur einer der jüngsten Dirigenten in der Geschichte der Musikfreunde, sondern auch der erste Dirigent aus dem eigenen Nachwuchs. Man kann sagen, dass durch ihn ein neues Bewusstsein in den Verein getragen wurde. Dies wirkt sich nicht nur in der Qualität der Musik aus, sondern auch in den Rahmenelementen wie Show und Gesang. Unsere Jahreskonzerte unter seiner Leitung bei denen wir über 500 Gäste begrüßen können, sind hierfür ein Beweis.

Insgesamt begleite Michael die Musikfreunde 10 Jahre bei vielen Auftritten, sei im Karneval, Oktoberfest, Gastbesuchen bei befreundeten Vereinen, oder bei den Jahreskonzerten der Musikfreunde. Er bildete die Mitglieder aus, angefangen bei den Schülern des Vereins, die ihn als Instrumentenlehrer erleben durften, bis zu den älteren Mitspielern, die bei den Proben die neue Akzentsetzung bei der musikalischen Arbeit erlernten, und stellte den Verein durch ein verändertes Repertoire neu auf. Hierdurch gelang es ihm insbesondere, das Jahreskonzert, welches er jährlich unter ein anderes Motto stellte, zu einem Publikumsmagneten zu machen, so dass es vom Ratssaal der Stadt Bornheim, wo er es erstmals als Stuhlreihenkonzert abhalten ließ, bereits nach einem Jahr in die Rheinhalle Hersel verlegt werden musste, die jedes Jahr fast bis auf den letzten Stuhl besetzt war.

Auch vollzog sich durch seine schwunghafte jugendliche Art, die das Publikum insbesondere bei seiner Musikauswahl sowie seinen Moderationen erleben konnte, auch bei einem Großteil der Mitgliedschaft des Vereins ein Generationswechsel, wobei er es aber verstand, auch die älteren Mitspieler einzubinden. Seinen letzten Auftritt als Dirigent nutzte er für einen musikalischen Rückblick, der die Vielfalt seiner musikalischen Arbeit mit dem Verein deutlich werden ließ.

Nach 10 Jahren beerbte Stefan Klein beim Jahreskonzert 2007 Michael Schumacher als Dirigent und setzte so die Reihe der Mitglieder aus dem Musikkorps der Bundeswehr fort.

Seit 2013 ist Slawomir Lackert Dirigent der Musikfreunde und ist, wie kann es anders sein, Oboist beim Musikkorps der Bundeswehr

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